Zunächst vielen Dank für die rege Beteiligung an unserer Umfrage zur Ermittlung eines Stimmungsbildes. Uns, der CDU-Saulheim, ist es sehr wichtig, dass wir alle Bürger*innen zeitnah und möglichst umfänglich über den aktuellen Stand der Thematik informieren, da wir der Auffassung sind, dass  dies ein Thema ist, dass uns alle betrifft und weitgehende Auswirkungen auf die Gestaltung unseres Ortes hat. Daher greifen wir die Bitte um mehr Information, die an uns herangetragen wurde, gerne auf und informieren an dieser Stelle über den aktuellen Stand der Informationen.

Die dem Gemeinderat bzw. den Ausschüssen vorgelegten Unterlagen der WPD finden Sie unter folgendem Link: Ratsinfosystem VG Wörrstadt

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Geplant sind aktuell bis zu 10 Anlagen mit einer Nabenhöhe von 169 m und einer Gesamthöhe von 250 m. Der Rotordurchmesser beträgt 162 m und die Anlagen haben eine Nennleistung von 6 MW. Als Standort der Anlagen ist die Anhöhe zwischen Saulheim und Partenheim (Himmrich), unmittelbar neben dem dort ausgewiesenen Vogelschutzgebiet auf dem Ober-Hilbersheimer-Plateau angedacht (siehe Karte rechts).

Wie steht die Fraktion der CDU zu diesem Vorhaben?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist uns eine eindeutige Positionierung nicht möglich. Auch wenn wir grundsätzlich erneuerbare Energien unterstützen und deren Bedeutung für eine effektive Klimapolitik ausdrücklich begrüßen, sind für uns noch viele Fragen in Bezug auf diese angedachte Planung und insbesondere auch den angedachten Standort offen und müssen in einem weiteren Prozess objektiv und transparent geklärt werden. Erst dann werden wir uns als Fraktion eine abschließende Meinung bilden.

Hier einige Aspekte, die aus unserer Sicht dringend weiter zu thematisieren sind:

Standort:

· Der angedachte Standort gehört zu den letzten einigermaßen weiträumig vorhandenen störungs- und bebauungsarmen offenen Flächen Rheinhessens, mit dem typischen charakteristischen Landschaftsbild der rheinhessische Tafel- und Hügellandschaft. Zudem ist das Ober-Hilbersheimer-Plateau als  Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Klimaschutz darf aus unserer Sicht nicht gegen Artenschutz ausgespielt werden. Wie wirken sich die Windräder auf die vorhandene Vogelpopulation aus? Die Erhaltung der  im  Vogelschutzgebiet bestehenden genannten Vogelarten und ihrer Lebensräume ist zu gewährleisten. Ein „Vergrämen“ kommt für uns nicht in Betracht. Dabei legen wir bei dieser Prüfung auf ein unabhängiges Gutachten Wert und werden dies im Bedarfsfall im weiteren Prozess auch einfordern.

Repowering / andere Formen klimagerechter Energien:

· Gerade vor dem Hintergrund der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in einer der letzten störungs- und bebauungsarmen offenen Flächen Rheinhessens und bereits zahlreicher vorhandener Windenergieanlagen muss geprüft werden, ob Im Sinne einer effizienten Flächennutzung neben dem Neubau nicht auch ein ambitioniertes Repowering, also ein Ersatz alter durch neue Anlagen, möglich ist. Hierzu liegen uns aktuell keine Erkenntnisse vor.

· Auch stellt sich uns in diesem Zusammenhang die Frage, ob nicht zunächst andere alternative Energieformen genutzt werden können, bevor ein weiterer Ausbau von Windenergieanlagen angedacht wird. Die Strombilanz der VG Wörrstadt ist positiv. Die VG erzeugt bereits heute 50% mehr Strom aus alternativen Energien, als sie verbraucht. Dabei stellt die Windenergie mit über 80% den größten Anteil. Für uns stellt sich die Frage, ob mit dem Ausbau der Energieerzeugung aus weiteren alternativen Energieformen nicht landschaftsschonendere Möglichkeiten gegeben sind.

Beeinträchtigung der Bürgerinnen und Bürger:

· Anlagen mit einer Höhe von 250 Metern sind nochmals deutlich höher als die bisherigen Anlagen. Wie sieht es hier mit Emissionen aus – Stichwort: Lärm und Schlagschatten? Die bisherigen Ausführungen der WPD reichen uns hier nicht aus.

· Wie wirkt sich ein verändertes Landschaftsbild konkret aus, welchen Einfluss hat es auf die Attraktivität des Ortes und den Wert der Grundstücke? Gibt es hierzu Erkenntnisse und Erfahrungen?

· Welchen unmittelbaren Nutzen hat die Gemeinde von den Windenergieanlagen und wie kann dieser für alle Gemeindemitglieder genutzt werden? Ein Vorteil weniger zu Lasten vieler ist für uns nicht zielführend.

Es gibt sicherlich noch viele weitere Fragen, die in diesem Zusammenhang zu klären sind, bevor ein Vorhaben mit einer solchen gestalterischen Ausprägung für den Ort weiter geplant werden kann. Erst nach sorgfältiger Bearbeitung und nach positiver Klärung aller Fragen, wird uns eine abschließende Meinungsbildung möglich sein. Dabei möchten wir – und dies ist im weiteren Verfahren durch den Ortsgemeinderat beabsichtigt – mit allen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen und im Gespräch bleiben. Über weitere Entwicklungen werden wir daher jeweils zeitnah berichten.